Alzheimer

Alzheimer

Gespräch zwischen Kind und Mutter:


ich weiss nicht,
wie…,
ob sie versteht

nicht konkret

welche Worte?
wie erklären?
ohne zu erschweren…

die Familiären

was sie wohl dachte
als ich…
die Autos brachte…?

Freude erwachte

nach jeder Runde
zeigte ich erneut das Spiel,
es blieb nicht viel…

was blieb,
das warme Gefühl

wie weiss ich…
sie hat zwar mitgemacht,
aber….?

sie hat gelacht

für mich
nicht ersichtlich…
mach ich’s richtig?

du versucht’s,
das ist wichtig

schau…
mir
geht es
wie dir…

ich weiss erst
ob’s ihr gefällt
wenn sich ihr
Gesicht erhellt…

es gelingt
nicht immer
aber nichts tun
ist schlimmer…

sie spürt
deine Wärme
da bin ich sicher
wie eine Laterne

die- obwohl sie die Nacht
nicht erhellen kann-
wie eine Hand in Freundschaft
mit ihr geht den Weg entlang…

du meinst, so muss
sie nicht allein
im Dunkeln sein…

wir geniessen sie obendrein

kein vorher
kein nachher
das ist schwer…

der Moment zählt umso mehr

sie trug
mich im Arm,
hat viel
getan

mich
gehalten
geliebt
begleitet

die Liebe nicht entgleitet

ja, nur anders…
ich verstehe…
den Weg mit ihr
sehr gerne gehe

ich spüre
ganz klar
ihre Liebe
ist noch da

 

60 Kommentare zu „Alzheimer

  1. oh ja, ihre liebe ist noch da – und sie spürt auch die liebe des „kindes“ – da bin ich ganz sicher! was zählt, ist der moment, absolut. ein lächeln, das übers gesicht huscht, sagt da ganz viel. ein wunderbares gedicht, das vieles anreißt und gut die situation rüberbringt… gedankenfetzen… spielraum… gefühl.
    alles liebe von diana

    Gefällt 7 Personen

    1. Mich auch!
      Ich habe es heute nachmittag schon gelesen und es hat mir ein wenig Angst gemacht. Meine Mutter wird immer vergesslicher und ich weiß nicht, was mich mal erwartet, wenn dieser Zustand schlimmer wird.

      Falls deine Zeilen autobiografisch sind, wünsche ich euch ganz viel Kraft und Geduld.

      Herzlichst,
      Anna-Lena

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      1. Liebe Anna-Lena
        Ich bin indirekt betroffen, da es nicht meine Eltern/Schwiegereltern sind, aber doch eine uns sehr nahe stehende Person. Ja, es macht Angst, da verstehe ich dich.
        Danke für dein Mitgefühl. ❤
        Priska

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  2. Schön . Man muss es versuchen, und jeder Moment, jede Sekunde in der man den Menschen noch erreichen kann zählt. In diesem Moment ist weniger Einsamkeit, Angst, Verwirrung und ein Mehr an Aufgehobenen Sein, Sicherheit und Geborgenheit .
    Gruss S.

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  3. Liebe Priska,
    ich bin zutiefst berührt durch deine Zeilen.
    Ich habe es ähnlich erlebt mit meiner Mutter, nicht Alzheimer aber… sehr ähnlich.
    Ich stimme völlig mit dir überein: Das Wichtigste und alles was zählt ist die Liebe!
    In Verbundenheit :
    Beate

    Gefällt 4 Personen

  4. Du hast es so unglaublich gut in Worte gefasst,liebe Priska, ich hatte auch eine Person, die mir nahestand, so erlebt und alle Gefuehle von damals waren auf einen Schlag wieder da….

    Gefällt 3 Personen

    1. auch wenn man nichts mehr versteht, wenn jedes wort entglitten ist…die liebe ist das einzige bindeglied mit der kraft eines stahlseils!
      du hast das sehr schön und eindringlich zum ausdruck gebracht!

      liebe grüße aus einem langsam verdurstenden garten
      gabriele

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  5. Wunderschöne, wahre Worte hast du gefunden! Mein Vater hatte Alzheimer, es war eine schwere Zeit, aber unsere Liebe und unser Dasein für und bei ihm hat er empfunden, da bin ich mir ganz sicher!
    Danke und liebe Grüße
    Monika.

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  6. Liebe Priska, sehr berührende Zeilen sind das. Aber auch hoffnungsvolle. Wahrscheinlich ist es schwierig, nichts vom anderen zu erwarten, aber vermutlich der einzige Weg. So, wie du es beschreibst, im Hier und Jetzt mit dem Gefühl der Liebe. Herzlichst, Almuth

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  7. LiebePriska, auf dem Erdbeerfest in Wolgst vor einigen Tagen, das ich sehr genossen habe, traf ich eine alte Bekannte, mit der ich im Jahr 2000 gemeinsam in Irland war und mit der ich gerne schwatzte, wenn wir uns trafen. Sie erkannte mich nicht und sagte nachdem sie krampfhaft ihr Gedächtnis durchsucht hatte sehr kleinlaut: „Ich habe Demenz.“ Da haute es mir fast die Beine weg und ich musste sogleich an Dein sehr berührendes Gedicht denken. Wollen wir alle hoffen, dass wir gesund bleibe. Liebe Grüße Hedwig

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  8. Liebe Priska,wer weiss,was uns noch alles erwartet in unserem Leben.Man darf wohl keine Angst haben,denn Angst ist nicht gesund.Dein Gedicht lässt uns verstehen.Danke dafür.Ich wünsche Dir und den Deinen das Allerbeste ❤

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  9. Wie gut, dass ich diesen gefühlvollen Beitrag noch entdeckt habe! Du hast diese schweren Erfahrungen so tief berührend ausgedrückt! Und trotzdem tröstet es, dass die Liebe eben bleibt! Ich danke dir dafür!

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