Im Deutschkurs

terror frieden (1)

Im Deutschkurs
in Dreiergruppe
sitzen sie…
sie?
die Männer und Frauen
aus Syrien, Ägypten
Iran, Litauen
etc.

etc.?
für uns so leicht geschrieben,
das Kürzel vermischt
als “Flüchtlingsproblem”
aufgetischt, verschwindet
ein Schicksal im Räderwerk
der Floskel “hart,
aber…”

aber?
bemerke ich
den Mann der mit
zwei Frauen spricht?
Gemeinsamkeiten
sucht?, so das Ziel,
es gibt nicht viel,
doch er…

er?
Samir aus Iran
präsentiert, was die
Gruppe gefunden:
“Wir drei sein gegen
Krieg”,
die Klasse schwieg.
Und ich…

naiv!
“alle sind gegen Krieg.”
“Nicht alle, NEIN”,
seine Stimme versagt,
die Wahrheit trifft
wie ein Schlag,
sein Schmerz so echt,
“Verzeihen Sie…,

Sie haben recht.“

55 Kommentare zu „Im Deutschkurs

  1. Liebe Priska,
    immer komme ich so spät an. Die Tage vergehen im Flug und ich sause irgendwie hinterher …tja, irgendwie…
    Du hast ein sehr heißes Thema in eine Form gebracht, die sehr gut verdeutlicht, wo das Problem liegt. Im schnellen Drüberlesen, im Wegsehen, im flüchtigen Vorübergehen, darin, sich zu wenige Gedanken zu machen und vor allem darin, daß es uns gut geht und wir meinen, alles andere müßte auch gut zu regeln sein.
    Leider ist der Mensch nicht nur mit guten und edlen Eigenschaften ausgerüstet, sondern auch mit Gleichgültigkeit, wenn er nicht selbst betroffen ist und mit Grausamkeit gegen andere, wenn sich sein Selbsterhaltungstrieb meldet oder er fühlt, da ist einer schwächer als man selbst.

    Du hast es geschafft, möglichst knapp so schier unendlich vieles anzustoßen, über was wir oft nachdenken und nicht fassen können. Leid und Elend in der Welt, ständige Kriege, Krisenherde und Grausamkeiten gegen die, die anders sind…

    Ich grüße Dich sehr herzlich und hoffe mit uns allen, daß die Welt friedlicher werden könnte, wenn, ja, wenn …wenn alles anders wäre. Aber was wäre dann? *seufz*

    Bruni, total nachdenklich

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