stille

blume

zurück
gezogen
(im daheim)
… mit sich … seltsam …
allein
das ich
näher rückt

bilder fluten
ängste keimen
der nährboden
beengt
vergänglichkeit
tickt laut
in dieser zeit

wir möchten
halten
kontrollieren
gestalten
doch es fliesst
unbeirrt stetig grenzenlos frei
an uns vorbei

nackt
verwirrt
der mond
die welt
uns zu füssen
mächtig gross
wir dachten

griffen
nach mehr
vergassen
das kleingedruckte
zu beachten
schonungslos stetig ungesehen es fliesst
sich über uns ergiesst

erstarrte städte
läden verstummt
tödlicher strom
leise fliesst
strassen geleert
betroffenes schweigen
eingekehrt

in dieser Stille
tränen
wir hören
verzweifelte
ohnmacht
im reigen mit dem
tod

und die frage
nagt
was bleibt
wenn wir entblösst
von überfluss
sicherheit
losgelöst

ich höre
töne
oft ignoriert
unscheinbar
auf einmal
wunderlich
klar

deine hand
in meiner
deine Schritte
neben mir
lachende teenager
jetzt und hier
werfen glücksmomente

hoch in die luft
ausgelassen
frech und flink
überfliegen mein Herz
berühren
eine antwort
mit sich führen

46 Kommentare zu „stille

  1. Ich schließe mich meinen Vorschreiberinnen an, dein Poem trifft genau die Gefühle, die man derzeit hat! Besonders berührt hat mich die Zeile „deine Hand in meiner, deine Schritte neben mir…“, ich glaube, dies ist in dieser Zeit wohl die größte Sehnsucht!
    Danke und liebe Grüße
    Monika.

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  2. Liebe Priska,
    nun versuche ich es noch einmal mit einem Kommentar, beim Absenden des Ersten kam die Meldung, dass dieser nicht veröffentlicht werden konnte.
    Jedes deiner gewählten Worte fügt sich wie Töne zu einer Komposition zusammen, die Unsagbares zum Ausdruck bringen. Es erklingt eine Seelenmelodie die in mir Resonanz erzeugt. Gerade in den letzten beiden Versen verdichtet sich das, was mir in dieser besonderen Zeit immer spürbarer und deutlicher geworden ist: Verbundenheit, die alles was lebt wie ein unsichtbares Wurzelwerk verbindet.
    Herzliche Grüße von Beate

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  3. So viel steckst du in deine Verse, die so schlank , oft in einem Wort pro Zeile, daherkommen! „Verzweifelte Ohnmacht“ drückt sich bedrängend aus, aber im Miteinander und in der Fröhlichkeit der jungen Leute kehrt wieder Vertrauen, Hoffnung und Lebensfreude ein. Im Hier und Jetzt. Da komm ich sicher zurück und lese es immer wieder einmal, weil es so viel von dieser Krisenzeit rüberbringt und dann doch etwas auflöst! Liebe Grüße, Petra

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  4. Erstarrte Städte, betoffenes Schweigen
    Liebe Priska, nun ist es an mir, betroffen zu sein.
    Ich kam gar nicht auf die Idee, Du könntest etwas Neues geschrieben haben und alle Benachrichtigungen, die ich einrichte, anklicke, verlieren sich im Nichts.
    Irgend etwas mache ich falsch, wie so oft…

    Wundervoll hast Du geschrieben und ich bin froh, daß Du die Kinder, nun schon Teenager, noch alle um Dich versammelt hast.
    Meine sind so lange erwachsen und ich sehe sie zur Zeit viel zu selten.
    Die allerherzlichsten Grüße von mir an Dich, Du Liebe
    Bruni

    Gefällt 2 Personen

  5. Erstarrte Städte, betoffenes Schweigen
    Liebe Priska, nun ist es an mir, betroffen zu sein.

    Ich kam gar nicht auf die Idee, Du könntest etwas Neues geschrieben haben und alle Benachrichtigungen, die ich einrichte, anklicke, verlieren sich im Nichts.
    Irgend etwas mache ich falsch, wie so oft…

    Wundervoll hast Du geschrieben und ich bin froh, daß Du die Kinder, nun schon Teenager, noch alle um Dich versammelt hast.
    Meine sind so lange erwachsen und ich sehe sie zur Zeit viel zu selten.
    Die allerherzlichsten Grüße von mir an Dich, Du Liebe
    Bruni

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  6. Perfekt!
    Wunderbar in Worte gefasst und auf den Punkt gebracht.
    Ja, die Natur war und ist immer stärker als wir kleinen Menschen, die wir uns so oft als über Allem stehend und alles im Griff habend betrachten.
    Jetzt wird uns wieder einmal bewusst gemacht, dass dem nicht so ist.
    Deine Fragen „was bleibt?“ oder „was habe ich ignoriert?“ sind so wichtig und so oft vergessen….

    Gefällt 3 Personen

  7. Liebe Priska, daß hast du wunderschön geschrieben. Deine Worte berühren. Faszinierend, wie du anscheinend mit Leichtigkeit zusammenfügst. Sie scheinen zu tanzen 🙂 Alle Gefühle halten sich die Waage, zum Ende nimmst du uns alle wieder mit. Schön! Herzliche Grüße Almuth

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  8. Liebe Priska, vielen Dank für genau diese Zeilen. Sie beschreiben genau das. was ich im Moment empfinde. Wir meinen immer, alles kontrollieren zu können und dann stellen wir fest, dass dem nicht so ist, dass es nicht so sein kann und das macht nun wieder Angst.
    Ich finde es bewundernswert, wie du das alles mit wenigen Zeilen ausdrücken kannst.
    Liebe Grüße von der Gudrun

    Gefällt 3 Personen

  9. Ich entdecke Dein Poem erst jetzt und es hat auch im Jahr 2021 bisher nichts an Aussagekraft verloren, hab Dank dafür.
    Ich bekomme im Reader keine Anzeigen mehr von Dir, obwohl ich Follower bin, werde aber jetzt immer wieder direkt vorbeischauen.
    Einen herzlichen Gruß zu Dir, hatte Dich nämlich vermißt, Karin

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